Ja, Fasten im Herbst. Suppenfasten!
Sanftes Suppenfasten in den Dosha-Zeiten, den Zeiten des Wandels
Die Zeiten des Wandels, der allmählichen Übergange zwischen den vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter gelten in der traditionellen chinesischen Sichtweise als eigenständige 5. Jahreszeit und heißen Dosha – Zeiten.
Diesen wird in der TCM viel Aufmerksamkeit gewidmet, da der Körper während des Wandels anfälliger ist und besondere Unterstützung braucht. So wird während dieser Zeiten speziell die Mitte – u.a. die Verdauungsorgane – gestärkt.
Die Zeiten des Wandels, wie auch die Organe Magen, Milz und Pankreas, werden dem Erdelement zugeordnet. Dies steht als Sinnbild dafür, dass alles Leben aus der Erde hervorgeht. Erde als das nährende Element steht für Ruhe, Harmonie und Verwandlung von Altem in neues Leben.
Als einfache Faustregel für die Zuordnung der Nahrungsmittel zum Erdelement gilt:
Farbe – gelb, ocker, braun
Geschmack – mild, leicht süßlich
Wirkung – befeuchtend
Wenn im Herbst die Säfte in der Natur beginnen, sich nach innen zurückzuziehen, die Bäume ihre Blätter loslassen und alles sich auf das Wesentliche reduziert, um den kalten Winter zu überleben, tut es auch uns Menschen gut, innezuhalten und ein wenig leiser zu treten.
Ernährungstechnisch ist es der ideale Zeitpunkt, bei sanftem Suppenfasten den Körper zu entlasten. Lang gekochte, nahrhafte Suppen aus Wurzelgemüse mit ein wenig Getreideeinlage wirken stärkend, ohne unseren Verdauungsapparat zu überlasten. Als Frühstück eignet sich ein warmer Getreidebrei – z.B. aus Süßreis oder Hirse – mit gedünstetem Obst.
In dieser Zeit gilt es, sich selbst mit Fürsorge zu begegnen und auch das stärkere Verlangen nach milder Süße (Natursüße) und warmen Essen zu stillen.
Das kann durchaus auch beim Fasten geschehen!!!
Die folgende Liste von beispielhaften Nahrungsmitteln, die dem Element Erde zugeordnet sind, soll dabei helfen, sowohl beim Fasten als auch beim normalen Essen den Körper in der Übergangszeit zu stärken:
- Getreide: Süßreis, Hirse, Mais, Quiona, Amaranth, Gerste, Weizen, Roggen
- Gelbes und braunes Gemüse und Wurzelgemüse: Karotten, Pastinaken, Kartoffeln, Kürbis, Rüben, Kohl, Maronen und Süßkartoffeln
- Süßes Obst: süße Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kokos, Feigen, Datteln und Rosinen
- Hülsenfrüchte: Erbsen, Kichererbsen, gelbe Linsen
- Milch, Schlagobers, Tofu
- Rind- und Kalbsfleisch (wenn man nicht auf Fleisch verzichten will)
- Nüsse, Muse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Cashew, Sesam, Leinsamen
- Hochwertige Pflanzenöle Öle (Walnuss, Leinöl, Sesamöl), Butter
- Vanille, Honig, Safran, Süßholz, Kardamon
- Fencheltee, Honigbuschtee, Rooibostee, Kamillentee
„Wenn die Wurzeln tief sind,
braucht man den Wind nicht zu fürchten“.
(Chinesisches Sprichwort)
In diesem Sinne wünsche ich dir eine Übergangszeit, in der du dir Zeit und Raum nimmst, deine Wurzeln zu stärken, um zukünftigen Winterstürmen trotzen zu können.